Eine saubere Sache
Wir stellen aus Olivenöl und Natronlauge Seife her
Am 11.02.2019 hatten wir, der Kurs Q1abc, einen Chemie-Fachtag mit der Aufgabe, Seife selbst herzustellen. Dieser Fachtag gilt als praktische Anwendung für das Thema „Verseifung“, mit dem wir uns schon theoretisch auseinandergesetzt hatten. Unsere Klassenlehrerin Frau Ebel erklärte uns an der Tafel, wie die Herstellung ablaufen soll, und hat uns mehrere Rezepte zur Verfügung gestellt, sodass wir uns eins davon aussuchen durften.
Kurz erklärt lief der Prozess so ab: Wir haben Öl erhitzt und davon unabhängig auch Wasser mit Natronlauge auf 60 °C erhitzt und schließlich alles zusammen gemischt, bis es etwas homogener wurde und anfing, wie Vanillepudding einzudicken. Das Gemisch haben wir dann in die verschiedenen Formen, z.B. alte Chipsdosen oder Silikonmuffinformen gegossen. Dabei hatten wir sehr viel Spaß! Eine Woche später konnten wir die Seifenblöcke in Stücke schneiden und mit nach Hause nehmen.
Nabil, Q1b
Eindrucksvoll ist es, die uralte Methode der Seifenherstellung aus Ölen und Natronlauge als Schüler selbst durchzuführen und zu sehen, wie aus dieser schmierigen Masse tatsächlich ein schönes Seifenstück wird, mit dem man sich die Hände waschen kann.
Erste historische Hinweise zur Herstellung von Seife wurden vor ca. 2500 Jahren im arabischen Raum gefunden. Ungefähr 200 v. Chr. gelangte das Wissen um die Herstellung der Seife nach Europa. Abhängig von den örtlichen Gegebenheiten wurden und werden verschiedene Öle und andere Zutaten (Lavendel, Rosen, Eselsmilch, Ziegenmilch) zur Herstellung der Seifen verwendet. Auch die häusliche Herstellung einfacher Putzseifen aus Abfallfetten (Schlachtabfälle) war noch vor 100 Jahren in Europa üblich.
Diese in Vergessenheit geratene Kunst wollen wir im Chemieunterricht anhand verschiedener Rezepte aus europäischen (und auch arabischen) Ländern experimentell nachvollziehen. Wir verwenden dabei in der Regel preiswerte Speiseöle wie Olivenöl, Sonnenblumenöl, Rapsöl und Kokosfett.
Die Schülerinnen und Schüler stellen gerne Peeling-Seifen her, indem sie etwas Haferflocken, Grieß oder Kaffeesatz in die Seifenmasse rühren. Auch das Einfärben der Seife mithilfe von Tonerde oder Möhrensaft oder das Parfumieren mit natürlichen Ölen wie Lavendelöl ist bei den Schülern sehr beliebt! Besonders motivierend ist für die Schüler, dass wir ein Produkt herstellen, das später zu Hause benutzt werden kann.
Thessa Ebel, Chemielehrerin